Donnerstag, 04 März 2021 20:49

Resümee: Glaube - Licht und Schatten

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In den vergangenen Wochen konnten Interessierte sich an dem Impuls "Glaube - Licht und Schatten" des Teams GOTTesdienst anders beteiligen. Anhand der exemplarischen Fragen konnte man sich mit seinem persönlichem Glauben, oder auch seinem Nichtglauben, seinen Zweifeln und seinen Gewissheiten auseinandersetzen. Es war der Versuch "Gottesdienst" in anderer Form zu begehen. So gab es viele, die sich zumindest die Fragen mal angeschaut haben. Manche haben berichtet,...

...dass sie es toll fanden, sich mal etwas genauer mit dem Thema zu beschäftigen, wollten aber gerne ihre Antworten für sich behalten. Einige suchten das persönliche Gespräch, was mich besonders innig berührt hat. Etliche waren dann doch bereit, ihre Aussagen zur Verfügung zu stellen und so gab es während der Vernissage genau diese Gedanken in Wort und Musik zu hören. In einigen habe ich mich wieder gefunden, andere entsprachen nicht meinen persönlichen Vorstellungen. Widerspruch regte sich jedoch nicht in mir - wie auch? Glaube ist so vielfältig, so verschieden wie wir alle. Und auch, wenn Glaube etwas "höchst persönliches" ist, leben ihn dennoch viele Menschen nicht nur alleine für sich, sondern gemeinsam mit andern in den unterschiedlichsten Religionsgemeinschaften oder Gruppierungen. Ich selber bevorzuge da eine gute Mischung. Gerne besuche ich gemeinsame Veranstaltungen, doch ins Gebet, in meinen persönlichen Austausch mit Gott, komme ich vorzugsweise alleine beim Wandern. Dann schaut sich mein Hund schon mal irritiert um, verwundert, mit wem ich da im Gespräch bin. Da fällt mir ganz passend eine der anonymen Aussagen ein, die uns alle zum Schmunzeln und Nachdenken gebracht hat:

Manchmal frage ich mich, ob ich bete oder einfach nur Selbstgespräche führe!?           

Ist da jemand, der mir zuhört?

Diese Ungewissheit wurde doch von Einigen geteilt. Immer wieder fanden wir Aussagen, die sich damit beschäftigten, dass es keine Beweise für mögliche Existenzen gäbe, dass der eigene, rationale Verstand einen Glauben nicht zulässt. Manche Teilnehmer reflektierten ihr eigenes Verhalten und sahen eher darin Gründe, warum sie einem Glauben mit Skepsis entgegen stehen. Dabei wurde ein stressiger Alltag und die fehlende Zeit, sich bewusst seinem Glauben zuzuwenden mehrfach als Mitursache genannt, warum man "die Kraft des Glauben nicht mehr spüren könne" oder "die göttliche Verbindung abhanden gekommen sei". 

Einige Aussagen könnt Ihr euch unten in der Bildergalerie anschauen. 

Meine persönlichen Highlights verrate ich euch auch gerne, wobei "Highlights" sich einfach darauf bezieht, welche Aussagen mir am häufigsten in die Gedanken kamen. Denn als Highlight und Impulsgeber darf sich hier jede einzelne Aussage sehen. Bei einem meiner beiden Favoriten kenne ich, aufgrund eines persönlichen Gespräches über die Fragen, den Verfasser. Das lässt mich schmunzeln, da die Aussage doch so klar und spontan, überzeugt, wie herausfordernd kam, wie ich diese Person auch als solche kennen und schätzen lernen durfte:

Mir fällt es auch schwer zu glauben, weil das Aufgeben so einfach ist!

Ja, angesichts mancher spürbaren Gegenwinde ist es nicht immer leicht, sich (öffentlich) zu einem Leben im Glauben zu bekennen. So gaben Teilnehmer an, dass sie sanftmütig belächelt wurden oder auch als schwach betitelt worden seien. Angesichts dieses Blogs und meiner Songs ist ja zu sehen, dass ich selber da recht offensiv unterwegs bin. Das liegt allerdings auch daran, dass ich selber meinen Glauben als absolut persönlich ansehe und es niemanden zusteht, darüber zu urteilen. In den letzten Jahren sind um mich herum viele Bekannte aus den Kirchen ausgetreten, mit dem Argument, die Steuer sparen zu wollen und weil das alles eh keinen Sinn mehr mache, da sie ja nicht glauben...würden...und wegen den ganzen Mißbrauchsgeschichten .... und...einfach so halt. Da frage ich mich, nur weil ich mich einer Kirche nicht mehr zugehörig fühle, ist doch nicht gleichzeitig auch mein Glaube weg?! Oder?

Die zweite Aussage, die mich auch heute wieder in meinen Gedanken eingeholt hat, lautete:

Glauben ist alltäglich.

Ja, er begleitet mich. Jeden Tag, durch die ganze Woche. Nicht nur zu einem sonntäglichem Gottesdienst. Nicht nur an Heilig Abend. Er ist einfach da. Beim Aufstehen. Auf der Arbeit. In meiner Familie. Wenn ich lache, genauso, wie wenn ich weine. Im Zweifel und in der Hoffnung. In guten, wie in schlechten Zeiten.  Und deshalb darf ich mich manchmal auch einfach ein wenig zurücklehnen und abwarten..in der Gewissheit...es wird gut.

Während der Vernissage haben wir einige unserer eigenen Songs gesungen. Da war ich doch etwas erstaunt, wie viele derer sich genau mit der Frage "Glaubst Du?" beschäftigen... Das persönliches Resümee des Projektes "Glaube - Licht und Schatten" spiegelte sich für mich schließlich in unserem Song "MUT" Lyric: Mut (seelengrund-musik.de) : 

Wer glaubt, ist mutig!

Impuls: Glauben - Licht und Schatten (seelengrund-musik.de)

 

Gelesen 2978 mal Letzte Änderung am Samstag, 13 März 2021 16:54
Alexandra Heer

Alexandra Heer hat sich mit SeelenGrund eine Heimat geschaffen, die es ihr erlaubt, neben Pädagogin und Mutter, viele verschiedene Rollen ausleben und füllen zu dürfen. Dem Texten und Komponieren ihrer Lieder geht stets eine eigene, persönliche thematische Auseinandersetzung voraus, welche sich in der musikalischen Darbietung erspüren lässt. Basierend auf einem christlichen Gottesbild setzt sie ihre irdischen Erfahrungswerte über Beziehung, Gemeinschaft, Werteverständnis in eine mögliche Kommunikationsebene zu Gott. In ihrem Blog berichtet die Sängerin über Erlebnisse, Begegnungen und Erfahrungen rund um ihre Wahlheimat "SeelenGrund".

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