Mich hatten bereits mehrere Menschen angesprochen und nach meinen Vorsätzen für das neue Jahr gefragt. Tatsächlich habe ich den einen, greifbaren Vorsatz bereits in die Tat umgesetzt und mich bei dem langersehnten Tanzkurs angemeldet. Der startet nächste Woche. Nun könnte ich bereits einen Haken hinter diese Sache mit den Vorsätzen machen, aber... mir war schon klar, dass da noch irgendwas kommt. So einfach komm ich aus der Sache nicht raus.
Vor den Feiertagen hatte ich wie stets in den vergangenen Jahren ungeheuren Respekt, Befürchtungen und im allgemeinen wenig Muße. Seit einigen Jahren ist diese Zeit für mich persönlich nicht ganz so positiv belegt, was mich von vorneherein deutlich bremst und wenig Weihnachtsstimmung aufkommen lässt. Doch in diesem Jahr wurden zweifelsohne alle meine Bitten und Gebete um „andere“ Weihnachten erhört, so dass der Terminkalender voll war, wir häufig musikalisch gemeinsam feiern durften und Heilig Abend zwar so gänzlich anders, aber doch so schön war...
Dem folgte eine Woche voller Freude, Spiel, Spaß, Unbekümmertheit, Unternehmungen, Ausgelassenheit. Bis Silvester. Getragen von der Euphorie das persönliche „Weihnachtstrauma“ irgendwie besiegt zu haben, angesteckt von Lust und Spielfreude, verlasse ich meine mit Sorgfalt, Mut und Anstrengung wohlgeformte Persönlichkeit und entdeckte ein zweites Ich neben mir. Ich handle, ohne viel nachzudenken, getrieben, bereit in Frage zu stellen, was ich mir selbst als Grundfeste meiner Persönlichkeit wünsche und verfolge. Gerate schließlich in ein Wirrwarr menschlichen Handels, was mich letztendlich an mir selbst zweifeln lässt. Es ist Silvester und ich sitze daheim, habe Teile meiner Selbstachtung verloren, bin enttäuscht über mich selbst. Die Tage vergehen, der Alltag kehrt zurück, schenkt mir Struktur und Ablenkung.
Doch heute, am Fest der Epiphanie, da wird es mir bewusst. Mein Vorsatz für das neue Jahr ist das eigene, persönliche Offenbarwerden – zu erkennen, zu sein, zu leben, wie ich wirklich bin. Zu akzeptieren, dass ich keineswegs integer bin, dass es Seiten und Facetten an mir gibt, die vielleicht nicht so gesellschaftstauglich, so recht schaffend sind. Die dennoch Teil meiner Persönlichkeit sind und ebenso ihre Beachtung brauchen, wie all jene Verhaltensformen, die ich bereit bin öffentlich zu präsentieren.
Da fällt mir eine Zeile aus dem 2. Lied ein, welches überhaupt mit SeelenGrund entstanden ist:
Bei dir trag ich keine Maske, darf ich echt und ehrlich sein...(Offenbarung)
Zwei Jahre sind seit dem vergangen...Nie waren mir diese Zeilen so nahe wie heute. Nie war es mir so klar, wie echt und wirklich du es mit mir meinst. Du kennst mich seit Anbeginn und hast mich genau so gewollt.
„Ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst.!“ (A.Frey)
P.S. Zitat aus NEUESWORT.DE: Eine Epiphanie ist im allgemeinen Sprachgebrauch die unerwartete Erscheinung einer Gottheit, eine Offenbarung also, bzw. im weiteren Sinne ein (Erweckungs-) Moment von besonderer Tragweite.